Es ist faszinierend... es kommt mir so vor, dass nur die Menschen, die dem heutigen Schönheitsideal (schlank und/oder sportlich) entsprechen, die Auswahl betreffs Partnerschaft haben. Sie können sich relativ frei entscheiden, Ansprüche stellen und natürlich wollen sie meist etwas, dass ihrem Äußeren ähnlich ist. Der Rest der Menschen muss sehen, wo er bleibt - vielleicht wird er ja erwählt von einer Schönheit oder er muss sich mit der Mittelmäßigkeit, gar dem ganz schlechten Körpermaterial zufrieden geben. Pech gehabt. Zum Teil habe ich ja sogar Verständnis für die Anspruchshaltung der Schönen. Denn Schönheit ist in den seltensten Fällen einfach nur so da, sie wird meist hart erarbeitet, im Fitnessstudio, durch qualvollen Verzicht oder während des teuren Besuchs allermöglichen Verschönerungsdienstleister. Auch ich - der mal 105 Kilo wog, abgenommen hat, seinen Körper aber immer noch nicht leiden kann - habe kein Verständnis für übermäßiges Fett. Ich mag mich für diese Gedanken nicht, aber ich will einen halbwegs normalgewichtigen Mann als Partner. Fast ist es so, dass man die "Anderen" für seine unglaublich Anstrengung, die es ist, abzunehmen, bestrafen will. "Sie haben nicht das gleiche Maß an Anstrengung und Kraft in ihren Körper investiert wie ich? Verschwindet!" Man weiß ja auch nicht, woher all dieses Ideal kommt... ist es kulturell bedingt - dann würde ich diese Kultur und ihrem Körperwahn hassen. Oder aber gibt es tatsächlich eine biologische Komponente in diesem Verlangen - darf man sich dann moralisch echauffieren?
Wie immer bei diesen Dingen, denke ich viel zu viel darüber nach. Einem echten Körper komme ich damit nicht näher. Steht man sich am Ende vielleicht nur selbst im Weg? ;)