Bekenntnisse eines ungeouteten Schwulen
Sonntag, 10. März 2013
Textuelle Kleinode der Homophobie I
Oh Gott, ich treibe mich zu oft in den SPON-Foren rum... was man dort in (ganz grob geschätzt) jedem zweiten Beitrag entdeckt, sind wunderschöne Sätze, vollgepackt mit homofeindlichen Vorurteilen, Denkbarrieren, Irrationalitäten und Ungerechtigkeiten. Es wird Zeit, den schlimmsten, den vordergründig subtilsten, den "eigentlich habe ich nichts gegen Schwule, aber" Wortabfall aus dem Web zu sammeln, vielleicht zu kommentieren, jedenfalls in seiner geballten Dummheit auszustellen.
Wenn Schwule unbedingt rechtlich zum Normalo (mit Ehe und Familie) werden sollten, frage ich mich, ob dann auch der Quatsch mit dem "Christopher Street Day" aufhört.
Weil nur rechtlich Unnormale demostrieren dürfen? Oder wie jetzt?
Meinetwegen sollen Homos heiraten können, aber sie sollten keine Kinder erziehen dürfen. Für Kinder sollten Eltern eigentlich Vorbilder sein. Diese Kinder werden gleich zu Homos erzogen, wenn sie nichts anderes sehen. Auch wenn gesagt wird, das hätte der jeweilige Mensch schon von Geburt an in sich. Glaub ich nicht. Wie denn dann, wenn einige Jahrzehnte in einer Heteroehe glücklich sind und plötzlich müssen sie den letzten Kick auch noch ausprobieren.
Ach ja, das alte Lied: Homosexualität als extravaganter Lebensstil, für den man sich aus selbst- und spaßsüchtigen Gründen entscheidet. Dass jemand nach einigen Jahrzehnten in einer Heteroehe sein Coming Out hat, kann nicht zufällig mit einer intoleranten Gesellschaft zu tun haben, in der man sich einfach nicht traut, seine Identität preiszugeben? Nein, das kann's nicht sein...
Kein gesunder Mensch käme auf die Idee, Menschen für Fäkalienspielchen einen Steuerrabatt zu geben.
Okay, das ist eigentlich nur noch amüsant...

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Ein großes Sorry, dass ich hier einfach mal unkoordiniert reinplatze, aber ich wollte auch noch etwas zu diesem Thema loswerden.
Überall heißt es, man würde Schwule und Lesben(also, Frauen wie mich) schon als Teil der Gesellschaft ansehen. Wir wären alle gar kein Problem.
Nur frage ich mich: Warum wurden dann auf der großen Plattform Tumblr die Tags "gay" und "lesbian" für Jugendliche zensiert?
Meine jüngere Cousine ist 17 und kann eingeloggt nicht auf solche Tags zugreifen, was ich äußerst... pardon, dieser Außdruck... beschissen finde.
Wenn ich mal über über mein Leben als Homosexuelle schreibe und es dann entsprechend vertagge, ist es ebenfalls für alle Minderjährigen schon nicht auffindbar, außer, sie stolpern durch einen anderen Tag darüber.

So etwas schmeiße ich auch gerne mal in diese Sparte "eigentlich haben wir nichts gegen Schwule..." .

Ich dachte, dieser Fall könnte Sie auch interessieren.

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Das ist auf jeden Fall unprickelnd und zeigt nicht nur eine gewisse Verklemmtheit, sondern auch Scheinheiligkeit angesichts der Einfachheit, im Internet an pornografisches Material zukommen. Falls es denn tatsächlich Absicht ist. Denn der Tag "gay" ist auch mir verschlossen, wenn ich bei Tumblr eingeloggt bin, uneingeloggt ist dort auch nichts zu sehen. Finde ich merkwürdig, denn unter dem Tag "gays" ist einiges los: http://www.tumblr.com/tagged/gays
Sieht eher nach einem technischem Problem aus...?!

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