Bekenntnisse eines ungeouteten Schwulen
Donnerstag, 8. November 2012
Die drei bestgehegten und -gepflegten Homoklischees der Heteromänner
(1) Schwule sind sexsüchtig und wollen immer und überall.
(2) Sie sind schwul, also stehen sie auf alle Männer. Ergo: Sie haben keinen bestimmten Typ, zu dem sie sich hingezogen fühlen.
(3) Ich bin demzufolge immer der Gefahr ausgesetzt, vom schwulen Sexraubtier überfallen und in den Po gefickt zu werden.

Drei einfache Schritte zur Entmenschlichung und Reduzierung eines Menschen auf seine Sexualität. Paradox daran ist, dass man sich fast ein bisschen weniger schwul fühlt, weil man sich nicht in diesen Klischees wiederfinden kann...

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Witzig, dass Heteromänner so denken. Frauen denken das gleiche von Männern ;-)

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Darin könnte ja auch gerade die Krux liegen. Die Möglichkeit, zu Objekten der Begierde zu werden, ist vielen Männern ziemlich unheimlich, da es ja eigentlich ihr gutes altes "Recht" ist, den Sexualpartner (die Frau) zu objektivieren. Das Unbehagen gegenüber Schwulen hat also auch viel mit ziemlich verkrusteten und eigentlich nicht mehr zeitgemäßgen Rollenbildern zu tun. Wenn jeder jeden objektivieren darf, ist auch wieder mehr Platz für Subjektivierung :D

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Mal Klartext:
Vorurteile gibts überall, Minderheiten gibts wie Sand am Meer. ABER warum soviel Gedönse daraus machen? Ja, mein Gott, dann biste eben schwul, ehrlich gesagt, ist das doch egal. Ich erzähl doch auch keinem meine sexuellen Vorlieben. Warum auch. Ich glaube Anderssein, egal in welche HInsicht, fängt im Kopf des Einzelnen an. Und da fängt auch die Toleranz und das Vorurteil an. Kein Mensch ist frei davon, aber jeder einzelne kann etwas dagegen tun!
Ich wünsche dir, dass du für nix mehr kämpfen musst, was eigentlich selbstverständlich sein sollte! Lebe einfach!

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(1) Ja, gerne. Da würde ich hin. Aber manchmal ist es nicht so einfach, wie andere meinen. ;)
(2) Es geht nicht um sexuelle Vorlieben, sondern um sexuelle Orientierung. Und die wird von Heterosexuellen ständig "erzählt" und nach außen hin gezeigt: Indem ein Paar Händchen halten, sich küsst usw. Was ich übrigens alles toll finde. Aber ich hoffe, du weißt, in was für einer Gesellschaft wir leben: Machen das Schwule, denkt ein Großteil der Menschen: "Eigentlich habe ich ja nichts gegen Schwule, aber können die ihren Schmutz nicht zuhause machen?"
(3) Und ja: Gegen sowas will ich eigentlich nicht ankämpfen.

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Neulich am Bahnhof
Ich habe neulich - das heißt vor zwei Tagen - am Bahnhof folgende Szene beobachtet: Zwei Typen standen da so am Bahnsteig rum, redeten miteinander, sahen aus wie gute Freunde. Dann fuhr die Bahn ein und auf einmal fingen die beiden an, wie wild zu knutschen. Ein schwules Pärchen. Zugegeben, ich habe echt hingestarrt. Aber nicht, weil ich es komisch fand, sondern weil es einfach niemand macht. Ich habe beobachtet, wie auch andere Leute "zugesehen" haben. Aber keiner hat irgendetwas gesagt oder komisch geschaut. Alle haben so ausgesehen, als hätten sie wahnsinnigen Respekt vor den beiden. Und ja, das war es auch, was ich verspürte. Respekt und irgendwie auch Bewunderung. Ich fand es richtig gut, dass die beiden so offen mit ihrer Sexualität umgegangen sind.

Was ich damit sagen will: Wenn jeder homosexuelle Mensch einfach öffentlich damit umgehen würde, wie jeder heterosexuelle Mensch, gäbe es lange nicht so viele Vorurteile und vor allem wäre es dann für die Gesellschaft normaler. Ich bin mir sicher, dass die Staaten in der Hinsicht viel weiter vorangeschritten sind als wir. Was bedeutet es da schon, schwul zu sein?

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Das hört sich schön an. Ich will da jetzt auch gar nicht miesepeterisch rumheulen, dies wäre nicht möglich in unserer Gesellschaft. Ich finde es nur ein wenig frech, den Schwulen anzulasten, dass sie dies zu wenig tun. Wie du ja selbst sagst, hat es dir Respekt eingeflößt, dass die Beiden sich am Bahnsteig knutschten. Mit anderen Worten war es etwas, von dem du ausgehst, dass es Mut kostet, dass es ungewöhnlich ist, dass eine gewisse Kühnheit verlangt (ansonsten würde es dir ja keinen Respekt einflößen). Und genau das verstehe ich nicht: Wieso sollte ich für das eigentlich normalste der Welt (einen Kuss zwischen zwei Liebenden in der Öffentlichkeit) mutig und kühn sein? DAS ist auch ein gesellschaftliches Problem, das wirst du ja nicht anzweifeln können. Dass ich auch ein persönliches Problem habe - geschenkt. Das wird ja wohl deutlich hier... ;)

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Letzte Aktualisierung: 13. Juli, 02:03
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